Die Betreuungssituation in den Lilienthaler Kitas ist seit Monaten sehr angespannt. Besonders hart trifft es die Kitas in kommunaler Trägerschaft.
Letzte Woche haben wir uns gemeinsam mit dem GEK mit einigen Eltern der Kitas Wiesenbutjer und Heidberg getroffen, um die Lage zu besprechen. In der Kita Wiesenbutjer ist seit einigen Wochen ein nahezu unhaltbarer Zustand eingetreten: in 9 Wochen fand an 17 Tagen keine Betreuung oder ein Notdienst statt. Dies entspricht einer Ausfallquote von knapp 38%.
In Heidberg werden Kinder spontan nach Seebergen verlegt, um Gruppenschließungen abzuwenden, dennoch muss ein Großteil der Kinder zu Hause bleiben. Die Ersatzbetreuung findet provisorisch statt, was nicht der Anspruch an Kinder und Erzieher sein kann.
In der Kita Sternwarte kann eine U3 Gruppe keine Betreuung anbieten, weil kein Personal vorhanden ist. Dabei sollte die Gruppe bereits im Oktober starten… und die Kinder sind teilweise seit über einem Jahr auf der Warteliste.
In vielen Kitas übernehmen Praktikanten und BufDi’s die Betreuung, teilweise gleichgestellt mit einer/einem Erzieher/In. Dies ist zur Überbrückung von EINZELNEN Notsituationen vielleicht richtig und gut, darf aber unter keinen Umständen zur Dauerlösung werden.
Auch wenn die Verwaltung der Gemeinde richtigstellt, dass der Arbeitsmarkt für Erzieher*innen schwierig ist und Personal nicht ausreichend akquieriert werden kann, ist diese Aussage aus unserer Sicht zu schwach. Wir fordern die Verwaltung auf, das Thema Kinderbetreuung zur Chefsache zu machen und der Problemlösung mit deutlichem Nachdruck entgegen zu kommen!
Es kann nicht sein, dass die Kinder, Eltern und Erzieher*innen mit dieser Situation allein gelassen werden! Seit Jahren hinkt die Gemeinde bei der Erfüllung ihrer gesetzlichen Pflicht hinterher – Betreuungsplätze sind nach wie vor nur sehr knapp vorhanden und gehen am tatsächlichen Bedarfen vorbei. Die Betreuungssituation spitzt sich auf Grund eines engen Personalstammes immer mehr zu, in dessen Folge Personal sogar abwandern kann bzw tut, da die Arbeitsumgebung nicht den Ansprüchen gerecht wird.